Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marderfelle“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 226227
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Marderfelle. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 226–227. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marderfelle (Version vom 25.12.2023)

[226] Marderfelle, die Felle des Haus- und Edelmarders und des tatarischen Marders. Die schönsten Edelmarder liefert Norwegen, die nächsten Schottland, dann in absteigender Güte Italien, Schweden, Norddeutschland, [227] die Schweiz, Bayern, die Tatarei, Rußland, die Türkei und Ungarn. Edelmarder ist ein leichter, warmer, angenehmer Pelz und wird besonders in Rußland zu Pelzfutter verarbeitet; häufig genug geht er auch als Zobel und wird wohl, wenn nötig, gefärbt. Steinmarder kommen in viel größerer Menge auf den Markt, die schönsten aus Ungarn und der Türkei; sonst liefern Rußland, Polen, Deutschland viele Felle. Sie werden meist in Rußland, Polen, Amerika, England und Frankreich zu Pelzfuttern und Garnituren verarbeitet, auch vielfach dem Zobel ähnlich gefärbt. Schwänze und Beine pflegt man wohl abzuschneiden und besonders zu verwerten. Die Felle des tatarischen Marders heißen im Handel Kalinken (Kolinski, Kulonki); dieselben sind gelbrötlich und werden zu Pelzfuttern benutzt, auch gefärbt und dann als Zobel verkauft. Die Schweife geben vorzügliche Malerpinsel. Von Edelmardern kommen jährlich 180,000 (120,000 aus Mitteleuropa, 60,000 aus Nordeuropa), von Steinmardern 400,000 (250,000 aus Mittel-, 150,000 aus Nordeuropa), von Kalinken 80,000 Stück auf den Markt.