Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marantaceen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Marantaceen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 215
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Pfeilwurzgewächse
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Marantaceen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 215. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marantaceen (Version vom 22.12.2023)

[215] Marantaceen (Kannaceen), monokotyle Familie aus der Ordnung der Scitamineen, Stauden mit großen, scheidigen, fiedernervigen Blättern und asymmetrischen, oft lebhaft gefärbten Blüten von merkwürdigem Bau. Letztere besitzen einen dreigliederigen Kelch, drei mehr oder weniger verwachsene Blumenblätter, welche eine wechselnde Zahl von korollinisch gefärbten, unter sich und mit der Kronenröhre teilweise verwachsenen Blättchen einschließen; eins derselben trägt an seinem Rand eine einfächerige, gleichsam halbierte Anthere, ein andres, dem ersten schräg gegenüberstehendes, das sogen. Labellum, rollt sich in der offenen Blüte rückwärts ein oder hat eine kapuzenförmige Gestalt; der Griffel ist blattartig verbreitert oder cylindrisch, der unterständige Fruchtknoten hat drei Fächer und entwickelt sich zu einer Kapsel oder Beere, die Samen enthalten Perisperm und einen geraden oder gekrümmten Keimling. Vgl. Körnicke, Monographiae Marantacearum prodromus (Mosk. 1859–62); Eichler, Über den Blütenbau von Canna („Botanische Zeitung“ 1873). – Die ca. 180 Arten der Familie sind vorzugsweise im tropischen und subtropischen Amerika einheimisch. Maranta arundinacea L. enthält in ihren Rhizomen Stärkemehl (Arrowroot). Viele Arten werden als Zierpflanzen kultiviert. Fossil sind wenige Arten von Cannophyllites Bgt. in der Kreide und in Tertiärschichten sowie von Scitaminophyton Mass. nur im Tertiär gefunden worden.