Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Maranta“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 215
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Maranta. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 215. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Maranta (Version vom 22.12.2023)

[215] Maranta L. (Pfeilwurz), Gattung aus der Familie der Marantaceen, perennierende Kräuter mit meist ästigen, knotig gegliederten Stengeln, oblongen oder eiförmigen Blättern, rispigen, flatterig ausgebreiteten bis ährig zusammengezogenen Blütenständen und häutiger, einsamiger Kapsel. Etwa 40 Arten, fast ausschließlich im warmen Amerika. M. arundinacea L. (M. indica Tussac, s. Tafel „Nahrungspflanzen I“), mit langem, fingerdickem, fast walzigem, gegliedertem, weißem Wurzelstock, aufrechtem, 1,5 m hohem, meist vom Grund an gabelästigem, schwach flaumigem Stengel, spitz elliptischen, beiderseits zart flaumigen Blättern und weißen Blüten, stammt aus Westindien und dem nördlichen Südamerika und wird dort, in West- und Südafrika, auf Ceylon, in Ostindien, auf Java, den Philippinen, am meisten auf den Bermudasinseln kultiviert. Der frische Wurzelstock ist sehr scharf und dient als Heilmittel bei Verwundungen mit vergifteten Pfeilen, besonders aber zur Gewinnung von Stärkemehl, welches als Arrowroot (s. d.) in den Handel kommt. Ähnlich wird M. nobilis Moore in Neusüdwales kultiviert. Auch andre Arten liefern Stärkemehl, und viele werden bei uns als Warmhauspflanzen kultiviert; manche, wie M. zebrina Sims., mit großen, dunkelgrün gestreiften, auf der Unterseite violetten Blättern, halten sich auch im Zimmer. Alle verlangen ein feuchtheißes Klima und kommen auf Madeira nicht mehr zur Blüte.