Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marĭotte“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 254
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Marĭotte. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 254. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mar%C4%ADotte (Version vom 13.12.2023)

[254] Marĭotte, Edme, Mathematiker und Physiker, geboren um 1620 (?) in Bourgogne, wurde Prior von St.-Martin sous Beaune, 1666 Mitglied der Pariser Akademie der Wissenschaften und starb 12. Mai 1684 in Paris. M. verarbeitete die Ideen seiner Vorgänger Galilei und Torricelli mit so viel Glück, daß er eine Menge von Entdeckungen über das Maß und den Abfluß der Gewässer nach der verschiedenen Höhe der Behälter, über die Leitung des Wassers und über die den Röhren nötige Stärke zum Widerstand gegen den Druck des Wassers sowie über die Gesetze des Gleichgewichts flüssiger Körper machte. Das häufig nach ihm benannte Gesetz, daß die Volumina einer und derselben Menge Luft in umgekehrtem Verhältnis zu dem auf sie wirkenden Druck stehen, welches er 1679 an der Spitze seiner Abhandlung „De la nature de l’air“ veröffentlicht hat, ist indessen schon 17 Jahre vorher durch den englischen Physiker Boyle entdeckt worden. Die Mechanik der festen Körper bereicherte M. durch eine vollständigere Entwickelung der von Chr. Wren aufgestellten Lehre vom Stoß. Eine Gesamtausgabe seiner Werke erschien Leiden 1717, 2 Bde.