Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Manufákt“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 210211
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Manufákt. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 210–211. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Manuf%C3%A1kt (Version vom 21.12.2023)

[210] Manufákt (v. lat. manu factum, „mit der Hand gemacht“), im allgemeinen jedes Erzeugnis menschlicher Handarbeit. Manufaktur, das Gewerbe, aus welchem solche Erzeugnisse hervorgehen, insbesondere das Gewerbe der Stoffveredelung (auch [211] Manufakturindustrie genannt, engl. manufactory) im Gegensatz zu Urproduktion und Handel. Früher unterschied man zwischen fabrica (Fabrik), nämlich der Werkstätte, in welcher mit Hilfe von Feuer, Hau- und Schneidewerkzeugen harte Stoffe (Metall, Steine etc.) verarbeitet wurden, und zwischen der Manufaktur als einer gewerblichen Anstalt, in welcher vornehmlich Rohstoffe des Tier- und Pflanzenreichs unmittelbar mit der Hand veredelt wurden (daher Tuch-, Seiden-, ebenso Spiegel-, Porzellanmanufaktur etc.), eine Unterscheidung, welche mit ausgedehnterer Anwendung der Maschine gefallen ist. Heute ist das Wort in der deutschen Sprache nur noch wenig und dann vorwiegend nur zur Bezeichnung der Textilindustrie in Gebrauch. Daher versteht man unter Manufakturwaren vorzüglich die Gewebe, unter Manufakturist (im Deutschen selten noch gebraucht) den Manufakturwarenhändler wie auch den Fabrikanten oder Leiter einer Manufaktur.