Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Manning“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 197198
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Manning. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 197–198. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Manning (Version vom 28.11.2023)

[197] Manning (spr. mä́nn-), Henry Edward, Kardinal und Erzbischof von Westminster, geb. 15. Juli 1808 zu Totteridge in Hertfordshire als Sohn eines protestantischen Kaufmanns, wurde 1830 Geistlicher in der Hochkirche, schloß sich seit 1840 als Archidiakonus von Chichester der puseyitischen Bewegung an und trat 1850 zur römischen Kirche über. Seinem ausgesprochenen hierarchischen Talent eröffnete sich jetzt eine glänzende Laufbahn: er wurde Doktor der Theologie, apostolischer Protonotar, päpstlicher Hausprälat, nach dem Tode des Kardinals Wiseman 1865 katholischer Erzbischof von Westminster und Primas von England, dann 1875 Kardinal, nachdem er sich auf dem vatikanischen Konzil als unbedingter Anhänger [198] der Politik des Papstes bewährt hatte. M. ist nicht nur das anerkannte Haupt des Katholizismus in England, sondern überhaupt einer der bedeutendsten lebenden katholischen Kirchenfürsten. In neuester Zeit hat seine litterarische Polemik mit Gladstone viel Aufsehen gemacht. Er schrieb, abgesehen von seinen Jugendarbeiten aus der protestantischen Zeit und einer großen Zahl in Zeitschriften verstreuter Aufsätze: „Lectures on the grounds of faith“ (1856); „On the temporal sovereignty of the popes“ (1865); „True history of the Vatican council“ (1877; deutsch, Berl. 1879); „Miscellanies“ (1877, 2 Bde.); „Characteristics“ (1885) u. a. Seine „Sermons on ecclesiastical subjects“ erschienen gesammelt in 3 Bänden (1863–73).


Jahres-Supplement 1891–1892
Band 19 (1892), Seite 599
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[599] Manning, Henry Edward, Kardinal und Erzbischof von Westminster, starb 14. Jan. 1892 in London. Vgl. Hutton, Cardinal M. (Lond. 1892).