Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mannīt“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 198
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Mannīt. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 198. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mann%C4%ABt (Version vom 28.11.2023)

[198] Mannīt (Mannazucker) C6H14O6 findet sich ziemlich verbreitet im Pflanzenreich, namentlich in mehreren Mannasorten, im Honigtau der Linde, in den Blättern des Flieders, der Esche und des Selleries, auch in der Selleriewurzel, der Möhre, Skorzonere, Quecke, in mehreren Rinden, in Kaffeebohnen, vielen Pilzen, Tangarten etc.; er entsteht bei der schleimigen und Milchsäuregärung und kann auch aus Traubenzucker dargestellt werden. Man erhält M. durch Auskochen von Manna mit Alkohol in farb- und geruchlosen Kristallen; er schmeckt süß, löst sich in Wasser und Alkohol, nicht in Äther, schmilzt bei 166°, ist sublimierbar, siedet bei 200° unter Bildung von Mannitan C6H12O5 und verbrennt in höherer Temperatur mit Karamelgeruch. Er bildet mit Basen unbeständige amorphe Verbindungen, mit Salpetersäure Traubensäure und Schleimsäure, mit konzentrierter Salpetersäure heftig explodierenden Nitromannit (Knallmannit). M. ist nicht der weinigen Gärung fähig, gibt aber mit Kreide, Käse und Milchsäurehefe bei 40° Kohlensäure, Wasserstoff, Alkohol, Butter-, Essig- und Milchsäure. Er dient als gelindes Abführmittel.


Jahres-Supplement 1891–1892
Band 19 (1892), Seite 599
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[599] Mannīt (Mannose), s. Kohlehydrate.