Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Manes“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 185
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Manes. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 185. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Manes (Version vom 07.12.2023)

[185] Manes (Mani, Manichäus), Stifter der häretischen Sekte der Manichäer (s. d.), dessen Lebensgeschichte von den orientalischen und den abendländischen Quellen abweichend erzählt wird. Nach den letztern, d. h. vorzüglich den „Acta disputationis Archelai cum Manete“, hat er seine Lehre aus Skythien bezogen und hängt mit dem Buddhismus zusammen; nach den erstern, den ursprünglichern und wertvollern, d. h. vorzüglich dem 988 geschriebenen arabischen Buch Fihrist, ist er unabhängiger Gründer seines Systems. Jedenfalls trat er (geb. 215) um 242 mit der Absicht hervor, Christentum und Parsismus zu verschmelzen, und erklärte sich für den Paraklet, der die christliche Lehre zu vollenden habe. Von den Magiern verfolgt, irrte er umher, bis er sich die Gunst des Königs Hormisdas erwarb. Unter dem Nachfolger desselben, Bahram, aber wurde er 276 in einer Disputation überwunden, gekreuzigt, der Leichnam geschunden. Vgl. Flügel, Mani, seine Lehre und seine Schriften (Leipz. 1862); Keßler, Mani oder Beiträge zur Kenntnis der Religionsmischung im Semitismus (das. 1882).