Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Manīer“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 191
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Manīer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 191. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Man%C4%ABer (Version vom 11.12.2023)

[191] Manīer (franz. manière), im allgemeinen die „Art und Weise“, wie man etwas zu thun pflegt, besonders wenn damit den Forderungen der Wohlanständigkeit genügt wird; tadelnde Bezeichnung solcher Eigenschaften eines Kunstwerkes, welche nicht durch das Wesen des dargestellten Gegenstandes gegeben sind, sondern in sklavischer Nachahmung oder individueller Gewohnheit ihren Grund haben. So nennt man in der Malerei Manieristen diejenigen, welche den Stil eines großen Meisters geistlos nachahmen; auch verfällt derjenige in M., der eine von ihm eingeschlagene Richtung fortwährend wiederholt, so daß sie zuletzt ins Mechanische, Geistlose und Unnatürliche (Manierierte) ausartet. Fälschlich wird das Wort M. auch oft gleichbedeutend mit Stil genommen. – In der Musik versteht man unter Manieren s. v. w. Verzierungen (s. d.).