Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Malatia“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 19 (Supplement, 1892), Seite 598599
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Malatia. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 19, Seite 598–599. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Malatia (Version vom 30.10.2023)

[598] Malatia, die Hauptstadt eines Sandschak im asiatisch-türkischen Wilajet Maʿmuret Aziz, lag früher, und so noch zur Zeit von Moltkes Besuch (1838), etwa 28 km westlich vom Euphrat, und 15 km südlich davon Azbuzu, wohin die Einwohner im Sommer zu ziehen pflegten. Jetzt ist das alte M. (Eskischehr, d. h. Altstadt) vollständig verlassen und zerfallen, während das höher (1080 m) gelegene Azbuzu zur ständigen Hauptstadt unter dem Namen M. geworden ist. Wünsch, welcher es 1882 besuchte, schätzt ihre Einwohnerzahl auf 40,000, davon ein Viertel Christen, in 8000 Häusern. Es gibt 4 große und viele kleine [599] türkische Bethäuser, 3 armenische, 1 orientalisch-katholische, 1 lateinische, 1 protestantische Kirche und 10 christliche Schulen. Die Stadt ist ungemein weitläufig gebaut, reich an Wasser und von üppigen Gärten durchsetzt und umgeben. M. ist das Melitene der Römer und wird als Milid oder Milidia schon seit dem 14. Jahrh. v. Chr. in den assyrischen Kriegsberichten erwähnt.