Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Malatésta“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 144
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Malatésta. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 144. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Malat%C3%A9sta (Version vom 29.11.2023)

[144] Malatésta, edle ital. Familie, welche im 13.–15. Jahrh. Rimini und einen Teil der Romagna beherrschte. Sie herrschte seit 1150 in Rimini und dehnte ihren Besitz über die ganze Mark Ancona aus. Besonders kriegerisch war M. de Verucchio (1212–1312), ein eifriger Vorkämpfer der Guelfen, der ebenso wie Paolo M., der Geliebte der Francesca da Rimini, von Dante erwähnt wird. Seine Nachkommen eroberten Cesena, Pesaro, Fano, Fossombrone, Cervia etc. und teilten sich in drei Linien. Besonders berühmt als Söldnerführer und Gönner der Künste und Wissenschaften sind Pandolfo (1377–1427) und sein Sohn Gismondo (1417–68); letzterer, ein Mann von zügelloser Sinnlichkeit und Gewaltthätigkeit, wurde 1463 vom Papst Pius II. unterworfen. Der letzte M., Pandolfo, verkaufte Rimini 1503 an die Venezianer. Vgl. Yriarte, Un condottiere au XV. siècle. Rimini (Par. 1882).