Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Makaraka“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 547548
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Makaraka. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 547–548. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Makaraka (Version vom 24.11.2023)

[547]  Makaraka, ein Stamm der Niam-Niam in Zentralafrika, der nach einer bei ihnen geltenden Überlieferung vor etwa 50 Jahren aus den Landschaften Kana und Kifa am Nordufer des Uëlle in seine jetzigen Wohnsitze in dem Bergland, das von den westlichen [548] Zuflüssen des Yei durchzogen wird, gekommen sein soll. Sie nennen sich Iddio; der Name M. bedeutet Kannibalen, eine Bezeichnung, welche sie vollauf verdienen. Ihr Äußeres ist indes viel angenehmer als das ihrer Nachbarn, die Nase ist weniger flach, auch sind sie weniger bartlos, und ihr Kopfhaar ist lang und fein. Sie üben die Beschneidung, was die Nachbarstämme nicht thun, wogegen sie nicht die Schneidezähne ausreißen wie jene. Sie wurden von den ägyptischen Gouverneuren immer gern als Soldaten, Träger u. a. verwendet, weil sie wegen ihrer Menschenfresserei bei den umwohnenden Stämmen sehr gefürchtet waren. Auch wurde nach ihnen eine Mudirieh benannt, wiewohl dieselbe am wenigsten von M., vielmehr von einer ganzen Reihe andrer Stämme bewohnt war.