Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Makalaka“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 547
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Makalaka. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 547. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Makalaka (Version vom 24.11.2023)

[547]  Makalaka, den Matabele unterworfener Betschuanenstamm in Südafrika, welche sich vornehmlich im südlichen Teil des Matabelereichs vorfinden, die aber auch an beiden Ufern des Sambesi oberhalb der Victoriafälle im südlichen Teil des Gebiets der Marutse wohnen, auch leben vereinzelte Horden an den Ufern des Ngamisees im westlichen Bamangwato. Im besondern nennt man Land der M. das Gebiet zwischen den Molopo- oder Metoppobergen bis zur Grenze des östlichen Bamangwato und am Limpopo. Die M. wurden von Mosilikatse, dem Herrscher der Matabele, unterworfen, sind diesen jetzt tributpflichtig und dürfen keine Rinder, vielmehr nur Schafe und Ziegen halten. Auch wird die Viehzucht durch das Auftreten der Tsetsefliege erschwert. Sie graben und schmelzen viel Eisen und sind gute Schmiede. Ihre Hauptwaffen sind Speere und große Schilde. Ihre Kleider bestehen aus Fellen und aus Zeugen aus Baobabrinde. Abweichend von ihren östlichen Nachbarn lassen sie die Zähne unversehrt, auch durchbohren sie nicht, wie jene, Lippen und Nase. Die Weiber scheren den Kopf bis auf ein mützenartiges Stück am Scheitel. Ausgezeichnet sind sie als Kahnführer; durch Reinlichkeit stechen sie vor allen ihren Nachbarn hervor. Ihre Grußform ist ein feierliches Händeklatschen, mit den übrigen Betschuanen teilen sie die Tierverehrung, dem ganzen Volk ist die Meerkatze heilig, daneben hat jeder einzelne ein besonderes, ihm heiliges Tier. Von den andern Betschuanen weichen sie darin ab, daß die Männer die meiste Arbeit auf sich nehmen. Den Neumond begrüßen sie mit Freudengeschrei. Vgl. Mauch, Reisen im Innern von Südafrika (Gotha 1874).