Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Magalhães“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 55
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Magalhães. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 55. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Magalh%C3%A3es (Version vom 20.11.2023)

[55] Magalhães (spr. machaljāngs), 1) Fernando de, Seefahrer, s. Magelhaens.

2) Domingo José Gonçalves, brasil. Staatsmann, Philosoph und Dichter, geb. 13. Aug. 1811 zu Rio de Janeiro, bereiste von 1833 ab Europa, ward 1836 der Gesandtschaft in Paris beigegeben, 1838 zum Professor der Philosophie in Rio de Janeiro ernannt, trat dann wieder in den diplomatischen Dienst und wurde brasilischer Gesandter zu Turin, von wo er im August 1859 in gleicher Eigenschaft nach Wien ging. 1867–71 war er Gesandter in Washington, seitdem lebt er wieder in Brasilien. War er in seinen „Poesias“ (Rio de Janeiro 1832) noch portugiesischen Vorbildern gefolgt, so schlug er in seinen „Suspiros poeticos“ (Par. 1836, 2. Aufl. 1859) die Richtung ein, auf der fortschreitend er in der Folge zum Haupte der nationalen Dichterschule Brasiliens wurde. Unter dem Einfluß der französischen Romantik geschrieben sind: das philosophische Gedicht „Mysterios“ und die erotischen Gedichte „Urania“ (Wien 1862). Von seinen Dramen machten am meisten Glück: „Antonio José“ (1839) und „Olgiato“ (1841); von seinen Epen wurde am bekanntesten: „A confederação dos Tamoyos“ (Rio de Janeiro 1857), nach den alten Traditionen abgefaßt. Seine „Factos do espirito humano“ (Par. 1858) sind das erste von einem Brasilier geschriebene philosophische Werk. Eine Gesamtausgabe seiner Werke erschien in 8 Bänden (Par. 1864–65).