Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mac Carthy“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 27
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  1. Denis Florence MacCarthy (engl.)
  2. Justin McCarthy (engl.)
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Mac Carthy. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 27. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mac_Carthy (Version vom 21.11.2023)

[27] Mac Carthy (meist M’Carthy), 1) Denis Florence, irischer Dichter, aus dem altirischen Königsgeschlecht der Mac Cauras stammend, geboren um 1820, veröffentlichte: „The book of Irish ballads“ (Dubl. 1846) und „The poets and dramatists of Ireland“ (das. 1846), dann „Ballads, poems and lyrics“ (1850), eine Sammlung von größern erzählenden, zum Teil auf alten Traditionen beruhenden Dichtungen, kleinern lyrischen Gedichten voll Anmut und Schwung und vortrefflichen Übertragungen aus fast allen europäischen Sprachen. Von gleicher Vortrefflichkeit sind „Underglimpses, and other poems“ (1857) und „Bell-founder, and other poems“ (1857). Eine neue Ausgabe seiner „Poems“ erschien 1882. Noch ist seine metrische Übersetzung mehrerer Dramen Calderons (1853) und „Shelley’s early life“ (1872) zu erwähnen. M. starb 7. April 1882 in Dublin.

2) Justin, irischer Politiker und Geschichtschreiber, geboren im November 1830 zu Cork, erhielt daselbst eine sehr freisinnige Erziehung und widmete sich 1853 in Liverpool dem journalistischen Beruf. 1860 wurde er in London Parlamentsberichterstatter des „Morning Star“, trat im folgenden Jahr in die Redaktion dieses Blattes und übernahm 1864 die Leitung desselben. Von 1868 bis 1871 bereiste er die Vereinigten Staaten, wo er in verschiedenen Städten politische und litterarische Vorträge hielt. Im April 1879 wurde er für die irische Grafschaft Longford ins Parlament gewählt, wo er sich der Home Rule-Partei anschloß; bei den Neuwahlen von 1880 behauptete er seinen Sitz. Im Dezember 1880 wurde er zum Vizepräsidenten seiner Fraktion ernannt und spielte bei den Debatten über die irische Frage seit 1881 eine hervorragende Rolle. Außer verschiedenen Romanen („The Waterdale neighbours“, 1867; „My enemy’s daughter“, 1869; „Lady Judith“, 1871; „A fair Saxon“, 1873; „Linley Rochford“, 1874; „Dear Lady Disdain“, 1875; „Miss Misanthrope“, 1877; „Maid of Athens“, 1883, u. a.) schrieb er ein vierbändiges Werk über die Geschichte Englands seit Thronbesteigung der Königin Viktoria: „A history of our own times“ (1880; deutsch von Katscher, Leipz. 1881), das in England einen großartigen Erfolg hatte (ein Auszug daraus erschien 1883); ferner: „History of the four Georges“ (1884 ff.) und „The case for Home Rule“ (1887). Eine Sammlung zerstreuter Essays erschien unter den Titel: „Con amore“ (1868).