Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ma“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 21
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Ma. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 21. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ma (Version vom 22.11.2023)

[21] Ma (ital.), aber, z. B. in der Musik allegro ma no troppo, „schnell, aber nicht zu sehr“.

Ma (Mene), die Mond- und Kriegsgöttin der alten Bewohner von Kappadokien und Pontus, von Strabon als Artemis bezeichnet, woraus sich nicht nur ihre kriegerische Bedeutung, sondern auch ihre Beziehung zum Mond ergibt, die auch durch anderweitige Zeugnisse bestätigt wird. Ihr Tempel zu Komana am Iris, mit etwa 6000 Hierodulen, war der älteste, reichste und angesehenste im Land. An den Festen der Göttin kamen hier Tausende von Wallfahrern, Männer und Weiber, zusammen und begingen in Verzückung die heiligen Gebräuche, die teils in Zerfleischungen mit dem Schwerte, teils in sinnlichen Ausschweifungen bestanden. Die Mädchen, welche der jungfräulichen Kriegsgöttin in ihren Tempeln am Pontus dienten, trugen Waffen und ehrten diese durch Waffentänze, woraus den Griechen vielleicht die Sage von dem kriegerischen Weibervolk der Amazonen (s. d.) erwuchs. Die Römer bezeichneten die Göttin als asiatische Bellona.