MKL1888:Liebermeister
[772] Liebermeister, Karl, Mediziner, geb. 2. Febr. 1833 zu Ronsdorf bei Elberfeld, studierte in Bonn, Würzburg, Greifswald und Berlin, ward 1858 Assistenzarzt der medizinischen Klinik in Greifswald, habilitierte sich daselbst 1859, ging 1860 mit Niemeyer als dessen Assistenzarzt nach Tübingen, erhielt daselbst die außerordentliche Professur für pathologische Anatomie, folgte 1865 einem Ruf als Professor der Pathologie und Therapie und der medizinischen Klinik nach Basel und ging 1871 als Niemeyers Nachfolger in gleicher Stellung nach Tübingen. Liebermeisters hervorragendste Arbeiten beziehen sich auf die Krankheiten der Leber, Nieren, den Abdominaltyphus, die Zuckerharnruhr; in neuerer Zeit sind es vor allem seine Untersuchungen über Wärmeregulierung und Fieber und die Behandlung der fieberhaften Krankheiten gewesen, welche seinen Namen zu Ansehen gebracht haben. Er schrieb: „Beiträge zur pathologischen Anatomie und Klinik der Leberkrankheiten“ (Tübing. 1864); „Beobachtungen und Versuche über die Anwendung des kalten Wassers bei fieberhaften Krankheiten“ (mit Hagenbach, Leipz. 1868); „Über Wärmeregulierung und Fieber“ (das. 1871); „Über Behandlung [773] des Fiebers“ (das. 1872); „Handbuch der Pathologie und Therapie des Fiebers“ (das. 1875); „Vorlesungen über spezielle Pathologie und Therapie“ (das. 1885–87, Bd. 1–3) und verschiedenes in Ziemssens „Handbuch der speziellen Pathologie“.
[529] Liebermeister, Karl, veröffentlichte „Gesammelte Abhandlungen“ (Leipz. 1889).