MKL1888:Lamber
[426] Lamber (spr. langbähr), Juliette, franz. Schriftstellerin, geb. 1836 zu Verberie (Oise), in erster Ehe an einen Arzt, La Messine, in zweiter mit dem Abgeordneten Edmond Adam verheiratet, der 1877 als Senator starb, trat früh als Schriftstellerin auf verschiedenen Gebieten auf, hielt dann seit dem Sturz des Kaiserreichs einen politischen Salon, in welchem die Spitzen der Fortschrittspartei, Künstler und Schriftsteller verkehrten, und gründete 1879 die (1886 an Professor de Cyon abgetretene) „Nouvelle Revue“, in welcher die Ideen ihrer politischen Freunde: Befestigung demokratischer Einrichtungen im Innern des Landes sowie sorgfältige Pflege des Rachegedankens gegen die Sieger von 1870, einen Tummelplatz fanden. Von ihren zahlreichen Werken schöngeistigen und andern Inhalts, die sie meist unter ihrem Mädchennamen veröffentlichte, nennen wir: „Blanche de Coucy. L’enfance etc.“, Novellen (1858); „Idées antiproudhoniennes sur l’amour, les femmes et les mariages“ (2. Aufl. 1862); „Mon village“ (1860); „La papauté“ (1860); „Récits d’une paysanne“ (1862); „Dans les Alpes“ (1867); „L’éducation de Laure“ (1868); „Saine et sauve“ (1870); „Le siége de Paris, journal d’une Parisienne“ (1871); „Jean et Pascal“ (1876); „Grecque“ (1878); „Laïde“ (1879); „Poètes grecques contemporains“ (1881); „Païenne“ (1883); „La patrie hongroise“ (1884). Die Romane von Juliette L. sind affektiert und mit Phrasenwerk und gelehrtem Kram überladen.