MKL1888:La Grange-Chancel

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „La Grange-Chancel“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 409
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La Grange-Chancel. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 409. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:La_Grange-Chancel (Version vom 17.01.2023)

[409] La Grange-Chancel (spr. lă grangsch-schangßä́ll), François Joseph de, franz. dramatischer Dichter, geb. 1. Jan. 1677 bei Périgueux, verdankte seinem frühzeitig entwickelten poetischen Talent (schon mit 14 Jahren dichtete er die Tragödie „Jugurtha“) die Protektion des Hofs und Racines, rechtfertigte jedoch später die großen Erwartungen seiner Gönner nicht. Seine beste Tragödie: „Amasis“ (1701), steht sowohl in Charakterzeichnung als besonders im Stil weit hinter Voltaires „Mérope“ zurück. Poetischer waren seine „Philippiques“, heftige, gegen den Regenten gerichtete Satiren. Wegen der ersten drei eingekerkert, floh er nach Spanien und Holland, wo er eine vierte und fünfte schrieb. Nach dem Tode des Regenten kehrte er zurück und starb 26. Dez. 1758. Seine „Philippiques“ erschienen öfter (zuletzt hrsg. von Lescure, 1858); die „Œuvres complètes“ 1758, 5 Bde.; „Œuvres choisies“ 1811 und 1830.