MKL1888:Kuroda Kiyotaka

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kuroda Kiyotaka“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 19 (Supplement, 1892), Seite 568
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Kuroda Kiyotaka. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 19, Seite 568. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kuroda_Kiyotaka (Version vom 28.06.2023)

[568] Kuroda Kiyotaka, Graf, japan. Staatsmann, Sohn eines Samurai in Satsuma, spielte, von Haus aus ein Feind der Tokugawaherrschaft, in der Zeit der Restauration (1868) nebst seinen engern Landsleuten Saigô, Ôkubo etc. eine hervorragende Rolle. Nach Beendigung des Restaurationskrieges wurde er in die neukonstituierte Regierung berufen, 1870 zum Chef des Kaitakushi (Kolonialverwaltung der Insel Jeso), welche Stellung er bis 1882 bekleidete, und 1874 zum Generalleutnant ernannt. 1875, als die Koreaner das japanische Schiff Unyo-Kan beschossen, wurde er als bevollmächtigter Unterhändler nach Korea geschickt und erreichte, daß die koreanische Regierung sich wegen des Vorfalles entschuldigte und gleichzeitig einen Handels- und Freundschaftsvertrag mit Japan abschloß. 1877 kämpfte er im Satsuma-Aufstand gegen Saigô, nahm teil an der Entsetzung der Festung Kumamoto und am Schlußkampf in Shiroyama, wo Saigô fiel. Für seine vielfachen Verdienste erhielt er die höchste Klasse des Chrysanthemumordens und wurde 1884 in den Grafenstand erhoben. 1886 reiste er über Sibirien nach Europa und wurde nach seiner Rückkehr 1887 an Stelle Itôs zum Premierminister ernannt, trat aber im Oktober 1889 nach dem Attentat auf Ôkuma zurück und ist seitdem Mitglied des Sumitsu-in (Staatsrates).