Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kur“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 337
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Kur. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 337. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kur (Version vom 07.12.2023)

[337] Kur (althochd. Kür), s. v. w. Erwählung, Wahl; insbesondere gebraucht vom Rechte der Königswahl im alten Deutschen Reich, jetzt nur noch in Zusammensetzungen vorkommend; auch s. v. w. Kurwürde; vgl. Kurfürsten.

Kur (vom lat. cura, „Fürsorge, Pflege“), ärztliche Behandlung eines Kranken, namentlich in Bezug auf die angewandten Heilmittel und deren Erfolg; auch auf Geistiges übertragen.

Kur (Kura), Fluß in Kaukasien, entspringt im Gebiet von Kars, fließt zuerst in stürmischem und gewundenem Lauf nach NO., wendet sich dann, nun auf eine große Strecke von der Eisenbahn vom Schwarzen zum Kaspischen Meer begleitet, südostwärts und ergießt sich nach 1000 km langem Lauf unterhalb Saljan, wo er eine große Anzahl von Armen in die Kysylagatschbai entsendet, in das Kaspische Meer. Außer kleinern Flüssen nimmt der K. nicht weit von seiner Mündung den bedeutenden Aras auf. In seinem Oberlauf wird er von Bergzügen eingeengt, sein Unterlauf fließt durch weite Steppen. Für die Schiffahrt hat er wenig Wert; dagegen ist sein Fischreichtum ein außerordentlicher, so daß die Verpachtung der Fischereigerechtsame dem Staat jährlich 400,000 Mk. einträgt.