Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kretzer“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 18 (Supplement, 1891), Seite 504
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Kretzer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 504. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kretzer (Version vom 18.02.2023)

[504] Kretzer, Max, Schriftsteller, geb. 7. Mai 1854 zu Posen, kam früh nach Berlin, wo er auf autodidaktischem Wege seine Bildung erwarb und mit den Romanen und Erzählungen: „Die beiden Genossen“ (Berl. 1880), „Die Betrogenen“ (das. 1882, 2 Bde.), „Die Verkommenen“ (das. 1883, 2 Bde.), „Berliner Novellen und Sittenbilder“ (Jena 1883, 2 Bde.) ein entschiedenes Talent für treue Wiedergabe schlichten Lebens und eine noch entschiedenere Neigung zur grellen und unwirklichen Schilderung von Kreisen und Bildungszuständen, die er nur in Auswüchsen und Entartungen zu kennen schien, an den Tag legte. Schon die Erzählungen: „Im Riesennest“ (Leipz. 1886) und „Im Sündenbabel“ (das. 1886), namentlich aber die Romane: „Meister Timpe“ (Berl. 1888), „Ein verschlossener Mensch“ (Leipz. 1888, 2 Bde.) und „Die Bergpredigt“ (das. 1890, 2 Bde.) bekundeten eine bedeutende Klärung und einen innern Fortschritt des Verfassers. Von K. erschien auch ein Drama „Bürgerlicher Tod“ (Dresd. 1888).