Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kotyledonen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 125
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Kotyledonen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 125. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kotyledonen (Version vom 04.04.2023)

[125] Kotyledonen (Cotyledones, Samenblätter, Samenlappen, Keimblätter), das erste oder die beiden ersten Blätter an den Keimlingen der phanerogamen Pflanzen, welche gewöhnlich von den folgenden Blättern verschieden sind und bei der Keimung eine wichtige Rolle spielen (vgl. Same und Keimung). Im natürlichen Pflanzensystem werden die Phanerogamen nach der Zahl der K. eingeteilt in Einsamenlappige oder Monokotyledonen (Monokotylen) und in Zweisamenlappige oder Dikotyledonen (Dikotylen) mit zwei K. Die Kryptogamen bezeichnete Jussieu, weil sie überhaupt keine Samen besitzen, als Samenlappenlose oder Akotyledonen. Bei den Tieren mit gespaltenen Klauen heißen K. die fleischigen Auswüchse auf der Innenseite der befruchteten Gebärmutter, in welchen die Gefäße auf der Außenseite des Chorions der Frucht wurzeln.