Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kaltenbrunner“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 9 (1887), Seite 413
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Kaltenbrunner. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 413. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kaltenbrunner (Version vom 28.01.2023)

[413] Kaltenbrunner, Karl Adam, österreich. Dichter, geb. 30. Dez. 1804 zu Enns, besuchte das Gymnasium in Kremsmünster und Linz und betrat die Beamtenlaufbahn. 1829 veröffentlichte er seine ersten Dialektdichtungen in Firmenichs „Völkerstimmen“ mit allseitigem Beifall; darauf folgten: „Vaterländische Dichtungen“ (Linz 1835) und „Lyrische und epische Dichtungen“ (Wien 1836); „Obderennsische Lieder“ (Linz 1845); „Alm und Zither“ (Wien 1846); „Österreichische Feldlerchen“ (Nürnb. 1857); „Aus dem Traungau“, Dorf- und Volksgeschichten (Wien 1863). Im J. 1845 brachte er das Schauspiel „Ulrike“ auf die Hofbühne, auch errang 1862 sein Volksstück „Die drei Tannen“ einen schönen Erfolg. Kaltenbrunners Eigentümlichkeit und Kraft liegt in seinen Gedichten im oberösterreichischen Dialekt; in ihnen ist er gleich weit von „dörpischer“ Schwere wie von idyllischer Süßlichkeit entfernt und gewinnt den Leser durch tüchtiges Wesen. Er starb 6. Jan. 1867 als Vizedirektor der Staatsdruckerei, der er seit 1842 angehörte.