MKL1888:Jeunesse dorée

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Jeunesse dorée“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 9 (1887), Seite 218
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Jeunesse dorée. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 218. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Jeunesse_dor%C3%A9e (Version vom 14.01.2023)

[218] Jeunesse dorée (spr. schönä́ß dŏreh, „Goldjugend“), Parteibezeichnung aus der französischen Revolution, der männlichen Jugend von Paris beigelegt, welche nach dem Sturz Robespierres 9. Thermidor 1794 sich zur Vorkämpferin der Konterrevolution aufwarf. A. Schmidt („Pariser Zustände während der Revolutionszeit 1789–1800“, Jena 1874, Bd. 1) hat neuerdings nachgewiesen, daß zwar viele andre ähnliche Spottnamen für die Partei gebraucht wurden (Muscadins, „Moschushelden“, Petits-maîtres, „Stutzer“), der Name J. d. aber erst durch Pagès in seiner „Histoire secrète de la revolution française“ (Par. 1797) aufkam. Gleichwohl ist der letztere der in den meisten Geschichtswerken gebräuchliche geworden und wird auch in der Gegenwart vielfach angewendet, um die reiche, verschwenderische und vergnügungssüchtige männliche Jugend einer großen Stadt zu bezeichnen.