Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Itô Hirobumi“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 19 (Supplement, 1892), Seite 489
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Itô Hirobumi. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 19, Seite 489. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:It%C3%B4_Hirobumi (Version vom 26.06.2023)

[489] Itô Hirobumi, Graf, japan. Staatsmann, geb. 1840 zu Chôshû als Sohn eines Samurai, studierte in Nagasaki Holländisch und Englisch, war 1861–63 in England und suchte nach seiner Rückkehr 1864 mit Inoue zwischen dem Chôshû-Clan und der feindlichen Flotte vor Shimonoseki zu vermitteln. 1870 ging er nach Amerika, um das dortige Münzwesen zu studieren, worauf 1871 die Münze in Ôsaka errichtet wurde; auch veranlaßte er nebst Ôkubo die Erbauung der ersten Eisenbahnlinie in Japan zwischen Tokio und Jokohama. 1871 begleitete er Iwakura auf der berühmten Gesandtschaft nach Amerika und Europa; nach seiner Rückkehr 1873 trat er dem Kriegseifer gegen Korea mit Erfolg entgegen und wirkte nebst Kido, Ôkubo, Itagaki und Gôtô für die Einführung eines konstitutionellen Regierungssystems in Japan. 1878 wurde er Minister des Innern und ging darauf 1882 nach Berlin, um die preußische Verfassung zu studieren. 1885 wurde er in den Grafenstand erhoben und übernahm die Ministerpräsidentschaft, die er 1887 an Kuroda abgab. 1890 ernannte ihn der Kaiser zum Präsidenten des Oberhauses; seit 1891 ist er Präsident des Staatsrates (Sumitsu-in). Graf I. ist der eigentliche geistige Urheber der jetzigen, 11. Febr. 1889 veröffentlichten und 1890 in Kraft getretenen japanischen Verfassung, bei der ihm in allen wesentlichen Zügen die preußische Verfassung zum Vorbilde diente, und zu welcher er einen ausführlichen Kommentar verfaßte.