Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Heinefetter“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 306307
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Heinefetter. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 306–307. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Heinefetter (Version vom 08.10.2024)

[306] Heinefetter, Sabine, Opernsängerin, geb. 19. Aug. 1809 zu Mainz, erregte als Harfenmädchen durch ihre schöne Stimme die Aufmerksamkeit eines Musikverständigen, der sie für das Theater ausbilden ließ, betrat 1825 zu Frankfurt a. M. die Bühne als Sängerin und fand sodann ein Engagement in Kassel, wo sie sich unter Spohr weiter bildete. Später studierte sie noch in Paris unter Tadolini und trat 1829 in der Italienischen Oper daselbst neben der Sontag und Malibran auf. Auf ihrer Kunstreise durch Deutschland erregte sie namentlich in Berlin außerordentliches Aufsehen, welches sich nach einem Aufenthalt in Italien bei ihrem Gastspiel am Königsstädtischen Theater in Berlin (1833) noch vermehrte. 1835 wurde sie am Hoftheater zu Dresden engagiert, trat aber schon 1836 wieder Kunstreisen an. Ihre Hauptpartien waren Romeo, Anna Bolena, Norma, Rosine etc. Seit etwa 1842 lebte sie zurückgezogen in Baden, vermählte sich darauf (1853) in Marseille mit Herrn Marquet und lebte dort bis kurz [307] vor ihrem Tode, der am 18. Nov. 1872 in der Irrenanstalt zu Illenau erfolgte. – Ihre Schwester Klara (verehelichte Stöckel), ebenfalls als tüchtige Sängerin bekannt, starb 23. Febr. 1857 im Irrenhaus zu Wien. Eine zweite Schwester, Kathinka, widmete sich gleichfalls der Opernbühne, debütierte 1840 in Paris, ward 1842 beim Theater in Brüssel angestellt, sang 1850 wieder in Paris, dann in Hamburg, Berlin, Wien und Pest und ließ sich schließlich zu Freiburg i. Br. nieder, wo sie 20. Dez. 1858 starb.