Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hansteen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 149
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Hansteen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 149. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hansteen (Version vom 12.07.2023)

[149] Hansteen, Christopher, Astronom, geb. 26. Sept. 1784 zu Christiania, studierte in Kopenhagen die Rechte, dann Mathematik, ward Lehrer zu Frederiksborg auf Seeland und erhielt auf Grund einer Schrift über den Erdmagnetismus 1814 einen Ruf als Professor an die Universität zu Christiania. Seine „Untersuchungen über den Magnetismus der Erde“ (Christ. 1819, mit Atlas) gaben Veranlassung, daß auf fast allen seitdem gemachten Entdeckungsreisen magnetische Beobachtungen nach seinem Verfahren angestellt wurden. H. selbst unternahm zu diesem Zweck viele Reisen, namentlich auch 1828–30 eine solche in Begleitung von Erman aus Berlin und Leutnant Due von der norwegischen Marine nach Sibirien bis Irkutsk und Kiachta. Die Resultate dieser Reise finden sich in den „Reiseerinnerungen aus Sibirien“ (deutsch von Sebald, Leipz. 1854) und in dem Hauptwerk: „Resultate magnetischer, astronomischer und meteorologischer Beobachtungen auf einer Reise nach Sibirien“ (Christ. 1863). Unter Hansteens Leitung wurden die Sternwarte zu Christiania und das magnetische Observatorium im Park der Sternwarte angelegt (vgl. „Beschreibung und Lage der Universitäts-Sternwarte in Christiania“, Christ. 1849). H. hielt nicht nur an der Universität, sondern auch an der Artillerie- und Ingenieurschule Vorlesungen über angewandte Mathematik und leitete seit 1837 die trigonometrische Vermessung Norwegens; auch wurde bei der großen russisch-skandinavischen Breitengradmessung unter seiner Leitung 1845–60 der Bogen von Fuglenäs bei Hammerfest unter 70°40′ bis Atjik unter 68°54′ gemessen. Er starb 11. April 1873 in Christiania. Von seinen übrigen Schriften sind zu nennen: „Vorlesungen über die Astronomie“, ein „Lehrbuch der Geometrie“ (Christ. 1835), „Reiseerinnerungen aus Sibirien“ (deutsch, Leipz. 1854; franz., Par. 1857), ein sehr wertvolles „Lehrbuch der Mechanik“ (Christ. 1836–38) und der „Norwegische Almanach“; seit 1822 redigierte er mit Lundh und Maschmann das „Magazin for Naturvidenskaberne“.