Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hämatoxylīn“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 37
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Hämatoxylīn. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 37. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:H%C3%A4matoxyl%C4%ABn (Version vom 08.01.2023)

[37] Hämatoxylīn C16H14O6 findet sich im Kampescheholz (Haematoxylon Campechianum) und wird erhalten, wenn man käufliches Kampescheholzextrakt mit wasserhaltigem Äther extrahiert, den Auszug verdampft, mit Wasser mischt und das kristallisierte, ausgewaschene H. aus Wasser, welches schweflige Säure enthält, umkristallisiert. Es bildet gelbe Kristalle mit 3 Molekülen Kristallwasser, schmeckt süßholzartig, löst sich in Wasser und Alkohol, schwer in Äther, ist nicht flüchtig, wird durch Spuren ätzender und kohlensaurer Alkalien und alkalischer Erde bei Zutritt der Luft veilchenblau, dann purpurrot und braun und durch Ammoniak rot. In der ammoniakalischen Lösung bildet sich durch Einwirkung des Sauerstoffs der Luft Hämateinammoniak C16H12O62NH3 in violetten Kristallen, welche mit Essigsäure reines Hämatein liefern. Letzteres bildet braunrote, dunkelgrün metallisch glänzende Kristalle, ist löslich in Wasser und Alkohol, mit blauvioletter Farbe in Kali und Ammoniak, gibt mit reduzierenden Mitteln leicht wieder H. Man benutzt H. als Reagens auf Alkalien und Ammoniak.