Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Goldcyanid“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Goldcyanid“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 7 (1887), Seite 485
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Gold(I)-cyanid
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Goldcyanid. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 485. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Goldcyanid (Version vom 05.01.2025)

[485] Goldcyanid (Cyangold) Au(CN)3 wird aus einer Lösung von Kaliumgoldcyanid Au(CN)4K erhalten, und letzteres entsteht beim Auflösen von neutralem Goldchlorid in Cyankalium. Es bildet große, farblose, wasserhaltige Kristalle, löst sich in Wasser, nicht in Alkohol, wird bei 100° wasserfrei und zersetzt sich in höherer Temperatur und mit Säuren. Das G. bildet große, farblose, luftbeständige Kristalle mit 3 Molekülen Kristallwasser, ist leicht löslich in Wasser, Alkohol und Äther, schmilzt bei 50° und gibt beim stärkern Erhitzen Blausäure, Cyan und Gold. Das Kaliumgoldcyanid wird bei der galvanischen Vergoldung benutzt.


Jahres-Supplement 1890–1891
Band 18 (1891), Seite 373
korrigiert
Indexseite

[373] Goldcyanid. Goldmonocyanid (Goldcyanür) AuCN entsteht bei Zersetzung des Tricyanid (s. Goldcyanid, Bd. 7), aus Goldhydroxyd und Blausäure, aus Kaliumgoldcyanür und Salzsäure. Es bildet ein mikrokristallinisches gelbes Pulver, ist geruch- und geschmacklos, trocken luftbeständig, färbt sich im feuchten Zustand am Lichte grünlich, ist unlöslich in Wasser, Alkohol und Äther, zerfällt beim Erhitzen in Gold und Cyan, löst sich in heißer Kalilauge unter Abscheidung von Gold als Kaliumgoldcyanür AuK(CN)2. Dies entsteht auch aus Goldhydroxyd, Goldchlorid und Knallgold mit Cyankalium; es bildet farblose Kristalle, schmeckt salzig-süßlich, dann metallisch, löst sich in Wasser, wenig in Alkohol und wird durch Säuren erst beim Erwärmen zersetzt. Man benutzt Goldcyanür bei Skrofulose, Tuberkulose und Amenorrhöe. Das Tricyanid ist ein außerordentlich starkes Bakteriengift und wird gegen Lungentuberkulose angewandt.