Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ghega“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 7 (1887), Seite 318
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Ghega. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 318. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ghega (Version vom 29.04.2021)

[318] Ghega, Karl, Ritter von, Ingenieur, geb. 13. Juni 1802 zu Venedig, bildete sich am Militärkollegium zu St. Anna in Venedig, dann auf der Universität zu Padua, ward 1819 bei der Ausführung der großen Gebirgsstraße in der Provinz Belluno verwendet, leitete 1824 die Straßen- und Wasserbauten in der Provinz Treviso und 1830–33 in der Provinz Rovigo und war bis 1836 dem hydraulischen Departement bei der Landesbaudirektion in Venedig zugeteilt. Die hydraulischen Bauten an der Oberpiave in Corneleco (Provinz Belluno), mehrere Straßen, die großen hydraulischen Werke am untern Po u. a. wurden von ihm damals ausgeführt. 1840 zum Baudirektionsadjunkten für Tirol befördert, entwarf er daselbst die Pläne für die Gebirgsstraße durch das Val Sugana, dann für die im Oberinnthal beim Finstermünzer Paß und das Projekt der Kettenbrücke über die Etsch bei More. 1848 leitete er als Generaldirektionsinspektor den Bau der Südbahn bis Laibach und arbeitete nach einer Studienreise in den Vereinigten Staaten das Riesenprojekt der Überschreitung des Semmeringgebirges mittels einer Lokomotivbahn aus. Er schrieb eine „Übersicht über die Hauptfortschritte des Eisenbahnwesens von 1840 bis 1850“ (3. Aufl., Wien 1853) und erfand zwei geodätische Instrumente, eine verbesserte Nivellierplatte und einen Oktanten mit Nonius zur Aussteckung von Kurven. 1848 ward er zum Sektionsrat im Ministerium für öffentliche Bauten, 1849 zum Vorstand der Eisenbahnbausektion und 1850 zum Vorstand der Generalbaudirektion für die Staatseisenbahnbauten ernannt. G. starb 14. März 1860 in Wien.