Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gaveston“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 960
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Gaveston. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 960. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gaveston (Version vom 20.08.2021)

[960] Gaveston (spr. -westóng oder engl. gehwĭstö̆n), Peter von, ein Ritter aus der Gascogne, vertrauter Günstling des Königs Eduard II. von England, der ihn 1307 zum Grafen von Cornwallis ernannte, ihn mit seiner Nichte vermählte und ihm 1308 während einer Reise nach Frankreich sogar die Reichsverweserschaft übertrug. Dadurch wurde, zumal G. sich prahlerisch und übermütig benahm, unter dem englischen Adel eine große Unzufriedenheit hervorgerufen, weshalb der König G. als Statthalter nach Irland schickte. Da er aber schon 1309 zurückkehrte und wieder den König vollständig beherrschte, so kam es zu einem förmlichen Aufstand der englischen Magnaten unter der Führung des Grafen Thomas von Lancaster; G. wurde auf seinem Schlosse Scarborough in Northumberland belagert, zur Kapitulation gezwungen und nach einem von den Grafen von Lancaster, Hereford und Arundel gefällten Urteilsspruch 19. Juni 1312 enthauptet.