Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Galbănum“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 835
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Galbănum. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 835. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Galb%C4%83num (Version vom 08.03.2024)

[835] Galbănum (Galbanharz, Mutterharz), Gummiharz, der erhärtete Milchsaft von Ferula galbaniflua Boiss. et Buhse und F. rubricaulis Boiss. (Umbelliferen) in Persien, welcher am Stengel und an der Basis der Blätter austritt und erstarrt. Die bei uns gewöhnlich im Handel vorkommende Ware besteht aus mehr oder weniger verklebten, kleinen, unregelmäßigen, außen bräunlichgelben, ein wenig ins Grünliche fallenden Körnern, welche in der Kälte spröde, zwischen den Fingern knetbar sind, eigentümlich stark aromatisch, nicht widerlich riechen und bitterlich, etwas terpentinartig schmecken. G. enthält Harz, Gummi und schwefelfreies ätherisches Öl; es löst sich nicht vollständig in Alkohol und gibt mit Wasser eine Emulsion. Im Handel unterscheidet man G. in granis s. lacrymis, die beste Sorte, in kleinen, losen Körnern, und G. in massis, in dunklern Massen, gemengt mit mehr oder weniger Körnern und Unreinigkeiten. G. dient als Arzneimittel; man schrieb ihm früher gewisse Einwirkungen auf das Uterinsystem zu, benutzt es aber jetzt fast nur noch äußerlich als leicht hautreizendes Mittel in Pflastern. G. scheint als Chelbenah beim altisraelitischen Gottesdienst zum Räuchern benutzt worden zu sein, auch Theophrastus und Dioskorides kannten es, und im Mittelalter wurde es häufig als Gewürz und Heilmittel benutzt.