Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Folz“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 422
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Folz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 422. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Folz (Version vom 30.06.2021)

[422] Folz, Hans, namhafter Meistersänger, aus Worms gebürtig, lebte als Barbier zu Nürnberg, wo er in der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. dichtete. Am bekanntesten ist er durch seine Fastnachtsspiele, die, mit denen seines unmittelbaren Vorgängers H. Rosenplüt verglichen, durch ihre etwas geschlossenere Form einen Fortschritt bekunden. An dichterischer Begabung steht er hinter Rosenplüt, während er ihn an Roheit und Lascivität übertrifft. Doch waren seine Fastnachtsspiele sowie seine derben Schwänke und Spruchgedichte bei den Zeitgenossen sehr beliebt. Seine Werke sind aufs neue teils vollständig (die Fastnachtsspiele), teils in Auszügen herausgegeben in Kellers „Fastnachtsspielen aus dem 15. Jahrhundert“ (Stuttg., Litterar. Verein, 1853–58, 4 Bde.) und „Erzählungen aus altdeutschen Handschriften“ (das. 1854).