Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Flügge“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 18 (Supplement, 1891), Seite 295
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Flügge. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 295. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Fl%C3%BCgge (Version vom 10.02.2023)

[295] Flügge, Karl, Mediziner, geb. 9. Dez. 1847 zu Hannover, studierte in Göttingen, Bonn, Leipzig, München, wurde 1870 Arzt, machte als solcher den deutsch-französischen Krieg mit, wurde nach demselben Assistent am Leipziger Hygienischen Institut unter F. Hofmann, habilitierte sich 1878 in Berlin als Privatdozent für Hygiene, ging 1881 nach Göttingen, wo ihm an dem Physiologischen Institut unter Meißner eine chemisch-hygienische Abteilung hergerichtet wurde, erhielt dort 1883 eine Professur und die Direktion des ersten Hygienischen Instituts in Preußen. 1887 folgte er einem Rufe nach Breslau. F. zählt zu den hervorragendsten Vertretern der Hygiene. Seine „Beiträge zur Hygiene“ (Leipz. 1879) behandeln die Wohnungsfrage, die Porosität und Verunreinigung des Bodens und die Kost in großen Verpflegungsanstalten. Bald nach Kochs Begründung der neuen Bakteriologie suchte er diesem neuen Zweige gerecht zu werden und seine Ergebnisse für die wissenschaftliche Hygiene zu verwerten. Er schrieb: „Lehrbuch der hygienischen Untersuchungsmethoden“ (Leipz. 1881); „Anlage von Ortschaften“ (in Ziemssens „Handbuch der speziellen Pathologie“, Bd. 1, das. 1882); „Fermente und Mikroparasiten“ (ebenda; in 2. Aufl. als „Die Mikroorganismen“, das. 1886); „Grundriß der Hygiene“ (das. 1889). Seit 1886 gibt er mit Koch die „Zeitschrift für Hygiene“ heraus.