Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Fiaker“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Fiaker“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 6 (1887), Seite 230
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Fiaker
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Fiaker. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 230. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Fiaker (Version vom 29.06.2021)

[230] Fiaker (franz. Fiacre), s. v. w. Mietkutsche, so genannt nach einem Bilde des heil. Fiacrius (eines irischen Mönchs aus dem 6. Jahrh., Schutzpatrons der Gärtner), welches dem Haus der Rue St.-Martin in Paris als Schild diente, in dem der Erfinder der Mietkutschen, ein gewisser Sauvage, Ende des 17. Jahrh. wohnte. Diese Mietkutschen, für welche man, besonders in Norddeutschland, auch den aus dem Russischen entlehnten Namen Droschke (s. d.) braucht, sind bekanntlich jetzt in jeder größern Stadt zu finden; sie stehen unter polizeilicher Aufsicht, tragen bestimmte Nummern, führen feste Preise und sind hinsichtlich ihrer Fahrten auf die Stadt und deren nächste Umgebung beschränkt. In Wien, wo die F. infolge ihrer guten Ausstattung und des geschickten Fahrens eine gewisse Berühmtheit erlangt haben, versteht man speziell unter der Bezeichnung F. ein zweispänniges, numeriertes Mietsfuhrwerk im Gegensatz zum Komfortabel oder „Einspänner“. Der Name F. ist dort auch, wenigstens in der populären Sprache, auf den Wagenführer übergegangen.