Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Fawkes“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 82
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Fawkes. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 82. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Fawkes (Version vom 28.11.2022)

[82] Fawkes (spr. fahks), Guy, das Haupt der sogen. Pulververschwörung in England, geb. 1570 zu York als Sohn eines protestantischen Notars, vergeudete sein väterliches Vermögen, trat zum Katholizismus über und diente unter den spanischen Truppen in den Niederlanden. Nach seiner Rückkehr nach England ließ er sich mit andern Fanatikern in eine Verschwörung gegen die protestantische Regierung ein und übernahm es, die Pulvermine anzuzünden, durch welche bei Eröffnung des Parlaments, 5. Nov. 1605, dasselbe samt dem König Jakob I. und seinen Ministern in die Luft gesprengt werden sollte. Auf die Denunziation eines Mitwissenden wurde F. mit der brennenden Lunte in der Hand verhaftet. Obwohl gefoltert, verriet er seine Genossen nicht und ward 27. Jan. 1606 hingerichtet. Zur Erinnerung daran wird in den meisten englischen Städten, besonders in London, jeden 5. Nov. ein als Offizier angeputzter Strohmann unter dem Ruf „No popery“ durch die Straßen getragen und sodann den Flammen übergeben. Durch die Papal aggression 1850 erhielt dieses Volksfest wieder eine politisch-religiöse Bedeutung, indem man statt des Guy F. den Kardinal Wiseman verbrannte. Wegen des grotesken Anputzes nennt man in England einen phantastisch aufgeputzten Menschen einen Guy F.