Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Fawcett“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 82
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  1. Henry Fawcett
  2. Edgar Fawcett (engl.)
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Fawcett. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 82. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Fawcett (Version vom 28.11.2022)

[82] Fawcett (spr. fahsset), 1) Henry, engl. Volkswirt und Politiker, geb. 1833 zu Salisbury, ward im Trinity College zu Cambridge gebildet, machte sich frühzeitig durch sein mathematisches Wissen bemerkbar, das ihm 1856 die Ehre der Mitgliedschaft seines Kollegs eintrug. Im September 1858 ward er durch einen Unfall auf der Jagd gänzlich seines Gesichts beraubt. Nachdem er sich durch seine wissenschaftlichen Arbeiten einen geachteten Namen erworben hatte, wurde er 1863 zum Professor der Volkswirtschaft an der Universität Cambridge gewählt. Seit 1865 Mitglied des Parlaments, bekämpfte er wiederholt und besonders in der orientalischen Frage die Politik des konservativen Ministeriums und wurde 1879 im Ministerium Gladstone zum Generalpostmeister ernannt, als welcher er mehrere wichtige Verbesserungen im englischen Postwesen durchgeführt hat. Er starb 6. Nov. 1884 in Cambridge. Außer zahlreichen Abhandlungen in Zeitschriften schrieb er: „Manual of political economy“ (1863, 6. Aufl. 1883); „The economic position of the British labourer“ (1865); „Pauperism, its causes and remedies“ (1871); „Speeches on some current political questions“ (1873); „Free trade, protection and reciprocity“ (6. Aufl. 1885; deutsch, Leipz. 1878); „Indian finance“ (1880); „State socialism and the nationalisation of the land“ (1883). – Seine Gattin Millicent, geborne Garret, hat sich gleichfalls als sozialwissenschaftliche Schriftstellerin, namentlich in Bezug auf die Frauenfrage („Essays and lectures“, 1872; „Political economy for beginners“, 5. Aufl. 1885), hervorgethan. Vgl. Stephen, Life of Henry F. (Lond. 1885).

2) Edgar, amerikan. Dichter, geb. 26. Mai 1847 zu New York, studierte am Columbia College daselbst, widmete sich dann der litterarischen Thätigkeit und erzielte namentlich mit seinen Novellen: „Purple and fine linen“ (1875) und „Ellen Story“ (1876), in denen er die Hohlheit der amerikanischen Gesellschaft geißelte, großen Erfolg. Außerdem veröffentlichte er ein Schauspiel: „The false friend“, eine Sammlung von Kinderliedern: „Short poems for short people“ (1871), einen Band gedankenreicher Gedichte: „Fantasy and passion“ (1878), u. a.