Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Farbige“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 44
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Farbige. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 44. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Farbige (Version vom 27.06.2021)

[44] Farbige, im Gegensatz zu den „Weißen“ alle Menschen, welche ihrer schwarzen, gelben, braunen etc. Hautfarbe gemäß zu den von Linné, Virey, Lesson, Pickering u. a. als besondere Menschenrassen bezeichneten schwarzen, gelben, braunen etc. Völkerschaften, also zu den Negern, Mongolen, Malaien etc., gehören; dann auch solche Individuen, die als Sprößlinge aus der Vermischung dieser farbigen Menschenrassen untereinander oder auch mit Weißen hervorgehen und sich als F. durch ihre mehr oder weniger stark gefärbte Haut kenntlich machen. In Amerika versteht man unter Farbigen im allgemeinen die Indianer und Neger, speziell aber die Mischlinge, deren man in Lima 22 Klassen unterscheidet. Am häufigsten sind Mulatten (aus Weißen und Negern), Mestizen (Mamalucos, Cholos, aus Weißen und Indianern), Zambos (Chinos, Aribocos, aus Negern und Indianern). Aus wiederholter Mischung von Mulatten und Mestizen mit Europäern entstehen Terzeronen, Quarteronen, Quinteronen etc., von denen letztere allgemein schon den Kreolen gleich geachtet werden. Ferner unterscheidet man Zamboneger (Cabern, aus Negern und Mulattinnen), Zambaigos (Zamboclaros, von Zambos mit Indianerinnen), Mestizoclaros (von Indianern und Mestizen), Cambugos (von Zambaigos und Mulattinnen), Coyoten (von Quarteronen mit Mestizen), Cascos (Kinder von Mulatten). Die Farbigen genießen im allgemeinen geringe Achtung (s. Menschenrassen).