MKL1888:Elektrischer Geruch

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Elektrischer Geruch“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 519
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Elektrischer Geruch. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 519. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Elektrischer_Geruch (Version vom 20.03.2022)

[519] Elektrischer Geruch. In der Nähe einer Reibungselektrisiermaschine nimmt man, solange die Maschine gedreht wird, einen eigentümlichen Geruch wahr, welcher etwas an den Phosphorgeruch der Zündhölzchen erinnert. Derselbe breitet sich in dem ganzen geschlossenen Raum aus und verschwindet bald wieder, wenn die Maschine in Ruhe kommt. Derselbe Geruch entwickelt sich am positiven Pol, wenn verdünnte Schwefelsäure durch einen galvanischen Strom zwischen Platinpolen zersetzt wird. Schönbein wies nach, daß dieser Geruch von einer eigentümlichen Modifikation des Sauerstoffs, dem Ozon, erzeugt wird. Ozon bildet sich unter anderm auch beim Einschlagen des Blitzes, und schon Homer spricht von dem „Schwefelgeruch“ in dem vom Blitz getroffenen Schiff des Odysseus; s. Ozon, Sauerstoff.