Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Elefantenorden“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 511
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Elefantenorden. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 511. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Elefantenorden (Version vom 07.05.2023)

[511] Elefantenorden, 1) erster dän. Orden, angeblich von Knut VI. oder von Erich VII. gestiftet, von Christian I. 1458 erneuert und durch Bullen von Papst Pius V. und Sixtus VI. bestätigt und zwar als Brüderschaft der Jungfrau Maria. Christian V. änderte 1693 die Statuten des Ordens: die Zahl der Ritter sollte 30 sein (was meist überschritten wurde), diese protestantisch und, wenn sie Dänen sind, den Danebrog bereits besitzen. Der König gibt jedem Ritter den Titel: Herr. Das Ordenszeichen besteht in einem weiß emaillierten Elefanten mit goldenen Hauzähnen und einer blauen Decke, auf welcher ein Kreuz von vier Diamanten, einem Turm mit Zinnen auf dem Rücken und einem Neger mit Wurfspieß in der Hand auf dem Hals. Der Orden, der nur eine Klasse hat, wird an einem blau gewässerten Bande (deshalb „das blaue Band“ genannt) von der linken Schulter herab zur rechten Hüfte getragen, an Festtagen an einer aus Türmen und Elefanten bestehenden Ordenskette. Außerdem tragen die Ritter auf der linken Brust einen silbernen Stern, dessen roter, von einem silbernen Lorbeerkranz und einem Goldrand umgebener Mittelschild ein aus Diamanten gebildetes Kreuz enthält. Die Devise des Ordens ist: „Magnanimi pretium“ („Der Lohn des Hochherzigen“). Ordenstag ist der 1. Januar. Vgl. Berlien, Der E. und seine Ritter (Kopenh. 1846). – 2) Siamesischer Orden, s. Siam.