Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Eldorādo“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 508
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Eldorādo. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 508. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Eldor%C4%81do (Version vom 07.05.2023)

[508] Eldorādo (span., „das goldene Land“), in Europa ehedem Bezeichnung des angeblich an Gold und Edelsteinen unermeßlich reichen Landstrichs in Südamerika, auf welchen die Sagen der Indianer von einem Goldland hinzudeuten schienen. Nachdem durch Orellano, den Begleiter Pizarros, die Fabel von einem solchen Land weiter ausgeschmückt worden war, wurde dasselbe seit dem 16. Jahrh. als eine ausgemachte Sache angenommen und in das spanische Guayana an den See Parime (im jetzigen Venezuela) verlegt. Glücksritter und unternehmende Männer bemühten sich, dasselbe aufzufinden; allein das Land wie der umfangreiche See Parime, an dessen nördlichem Gestade die Stadt Manoa oder E. liegen sollte, sind bald in das Reich der Dichtung verwiesen worden. Die bedeutendste Expedition nach dem geträumten Goldland machte 1541–45 eine kleine Armee Spanier unter Führung des deutschen Ritters Philipp v. Hutten; auch der bekannte Sir Walter Raleigh unternahm drei beschwerliche Reisen dahin (1595, 1597 und 1617), über die er wertvolle Berichte erstattete. Vgl. Klunzinger, Anteil der Deutschen an der Entdeckung von Südamerika (Stuttg. 1857); Santa-Anna Nery, Le pays des amazones L’El Dorado (Par. 1885).