MKL1888:Eisenlegierungen

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Eisenlegierungen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 476477
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Eisenlegierungen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 476–477. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Eisenlegierungen (Version vom 30.04.2024)

[476] Eisenlegierungen, Verbindungen und Mischungen des Eisens mit andern Metallen. Zwar nehmen die meisten Metalle beim Zusammenschmelzen mit Eisen größere Mengen desselben auf, und in manchen Bronzen findet sich ein erheblicher Eisengehalt; größeres [477] praktisches Interesse aber haben nur wenige E., vor allen die Eisenmanganlegierungen (Ferromangan), welche zur Stahlbereitung (anstatt des Spiegeleisens) benutzt werden. Zur Darstellung derselben mischt man Eisenabfälle mit Manganerzen, feuchtet die Masse mit angesäuertem Wasser an, preßt sie zusammen, zerschlägt sie nach dem Erstarren und verarbeitet sie im Schachtofen. Das gewonnene Metall enthält 25–75 Proz. Mangan und etwa 6 Proz. Kohlenstoff, ist sehr brüchig und auf dem Bruch lichter als Wismut. Eisennickellegierungen finden sich im Meteoreisen und werden auch künstlich dargestellt, weil sie schon bei geringem Nickelgehalt weiß oder gelblich sind u. viel weniger leicht rosten als reines Eisen. Eisenchromlegierung (Ferrochrom) wird durch Erhitzen von Chromeisenstein mit Kohle erhalten, enthält bis 67 Proz. Chrom und etwa 5 Proz. Kohlenstoff und dient zur Darstellung von Chromstahl, ebenso eine aus Wolframmineral durch Erhitzen mit Kohle, am besten unter Zusatz von Eisenhammerschlag erhaltene Eisenwolframlegierung, welche ohne Eisenzusatz 77,8 Proz. Wolfram enthält und äußerst strengflüssig ist, zur Darstellung von Wolframstahl.