Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Drall“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 112
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Drall. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 112. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Drall (Version vom 19.05.2024)

[112] Drall, die Drehung (Windung) der Züge in Feuerwaffen. Die schon im 16. Jahrh. gebräuchlichen Züge dienten lediglich als Schmutzrinnen und waren daher nur gerade; erst Augustin Kutter (gest. 1630) gab ihnen eine schraubenförmige Drehung zur Führung des Geschosses. Dralllänge ist die Länge, auf der die Züge eine einmalige Umdrehung machen; sie wird in Metern oder in Geschoßkalibern ausgedrückt. Der Drallwinkel wird durch die abgewickelt gedachte (die Schraubenlinie als Hypotenuse eines rechtwinkeligen Dreiecks) Zugkante mit der Rohrachse gebildet (bei Handfeuerwaffen etwa 3°); je größer dieser Winkel, desto stärker der D. Zur allmählichen Überführung des Geschosses in die Rotation dient der Progressivdrall, bei welchem der D. von 0° in den eigentlichen Enddrall in Kreisbogen- oder parabolischer Linie übergeht.