MKL1888:Diminutivsilben
[981] Diminutivsilben (lat.), „Verkleinerungssilben“, deren es im Deutschen zwei gibt, das oberdeutsche „lein“, in Dialekten le, l oder lî (z. B. Häuslein, schwäbisch Häusle, fränkisch Häusl, schweizerisch Hüeslî), und das ursprünglich niederdeutsche, jetzt aber in der hochdeutschen Schriftsprache durchaus herrschende „chen“, plattdeutsch „ken“ (z. B. Männchen, Männeken). Die erstere Form kommt hier und da auch am Verbum vor (tänzeln, liebeln). D. finden sich fast in allen Sprachstämmen, unter den neuern europäischen Sprachen besonders häufig im Italienischen und in den slawolettischen Dialekten. Die mit D. gebildeten Wörter heißen Diminutiva.