Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Delord“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 649
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Delord. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 649. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Delord (Version vom 27.05.2023)

[649] Delord (spr. dö̆lōr), Taxile, franz. Schriftsteller, geb. 25. Nov. 1815 zu Avignon von protestantischen Eltern, machte seine Studien 1830–34 zu Marseille und ließ sich 1837 in Paris nieder, wo er sich als Journalist an mehreren Zeitschriften beteiligte, bis er 1842 die Chefredaktion des „Charivari“ übernahm, die er mit kurzer Unterbrechung bis 1858 führte. Seiner litterarischen Thätigkeit für dieses Blatt verdankte er zunächst seinen Ruf. Später war er vorzugsweise bei der Redaktion des „Siècle“ beteiligt. Bei den Ergänzungswahlen vom 2. Juli 1871 wurde er vom Departement Vaucluse in die Nationalversammlung gewählt, wo er auf der äußersten Linken seinen Sitz nahm. Er starb 16. Mai 1877. D. ließ außer zahlreichen Beiträgen für die verschiedensten Journale mehrere selbständige Werke erscheinen, z. B. „Physiologie de la Parisienne“ (Par. 1851), „Matinées littéraires“ (das. 1860) und besonders eine „Histoire du second empire“ (das. 1868–75, 6 Bde.), die bei der Opposition lebhaften Beifall fand.