Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Cysten“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 389390
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Cysten. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 389–390. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Cysten (Version vom 13.06.2021)

[389] Cysten, in der Botanik Ruhezustände gewisser beweglicher Organismen der niedern Kryptogamen, welche sich unter gewissen Umständen unter Aufhören ihrer Bewegung mit einer festen Zellhaut umkleiden und erst nach längerer Ruhe aus dieser Hülle entweder ganz oder nach vorheriger Teilung wieder beweglich austreten; so z. B. bei Schwärmsporen und Plasmodien mancher Myxomyceten (s. Pilze). – Auch im Tierreich kommen C. vor und bilden die Umhüllungen für zeitweilige Ruhezustände von Infusorien und Eingeweidewürmern. Sie werden in der Regel von ihren Bewohnern selbst abgeschieden und sind gewöhnlich sehr undurchlässig gegen viele Flüssigkeiten, widerstehen der Austrocknung lange Zeit etc. Meist haben sie die Gestalt einer Kugel, bieten also eine möglichst geringe Oberfläche dar. Besonders bekannt sind die Finnen, d. h. C. von Bandwürmern, welche innerhalb derselben als Blasenwürmer [390] sozusagen ihre Puppenruhe durchmachen. – In der Medizin ist Cyste s. v. w. Balggeschwulst.