Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Cystōpus“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 390
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Cystōpus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 390. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Cyst%C5%8Dpus (Version vom 14.09.2022)

[390] Cystōpus Lév., Pilzgattung aus der Familie der Peronosporeen, Schmarotzerpilze in lebenden Pflanzen, deren Mycelium im Innern der grünen Teile, oft auch der Blütenorgane lebt und aus querwandlosen, ziemlich weiten Schläuchen besteht, und deren Sporen (Konidien) unter der Epidermis des befallenen Teils von kurzen, blasigen Fruchthyphen zu mehreren kettenförmig abgeschnürt und darauf nach Abstoßung der Epidermis verstäubt werden. Außerdem werden auch an den im Innern des Pflanzenteils befindlichen Myceliumschläuchen Geschlechtsorgane erzeugt, deren Produkt, die sogen. Oospore, erst nach Zerstörung des Pflanzenteils im nächsten Jahr keimt, während die Konidien sogleich nach der Reife keimfähig sind (vgl. Pilze). Sie erzeugen, wie die Peronosporen, bei der Keimung im Wasser Schwärmsporen, die ihrerseits dann einen Keimschlauch in die Spaltöffnungen der Nährpflanze treiben. Auch die Oospore erzeugt bei der Keimung sehr zahlreiche Schwärmer. C. candidus Lév. (weißer Rost) findet sich häufig auf verschiedenen Kreuzblütlern (besonders auf Hirtentäschel und Leindotter) und bildet mit seinen Konidien weiße, fleckenartige Lager auf den befallenen, oft verunstalteten und vorzeitig absterbenden Pflanzenteilen. Andre Arten leben auf Tragopogon, Portulaca etc.