Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Colāni“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 200
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Colāni. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 200. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Col%C4%81ni (Version vom 15.10.2022)

[200] Colāni, Timothée, theolog. Führer der liberalen Partei innerhalb der reformierten Kirche Frankreichs, geb. 1824 zu Lemé, wurde 1847 Lizentiat und 1864 Doktor der Theologie und seit 1851 einer der beliebtesten Prediger in Straßburg, er gab von 1850 bis 1869 die „Revue de théologie“ in Verbindung mit der Straßburger Fakultät heraus, wurde 1861 zum Professor der französischen Litteratur am protestantischen Seminar, 1864 zum Professor der praktischen Theologie an der theologischen Fakultät ernannt. Der Widerstand, welchen die orthodoxe Partei beiden Ernennungen entgegensetzte, rief 1861 die Union protestante libérale ins Leben. Nachdem er durch seine Predigten (deutsch von Richard, Dresd. 1858) und sein Werk „Jésus-Christ et les croyances messianiques de son temps“ (1. und 2. Aufl. 1864) sowie durch zahlreiche Beiträge zur „Revue des Deux Mondes“ sich bekannt gemacht, legte er 1870 seine Stelle nieder und zog sich nach Frankreich ins Privatleben zurück. Seitdem war er, aus dem geistlichen Stand ausgetreten, als Führer der liberalen Partei auf der im Juni u. Juli 1872 zu Paris tagenden Generalsynode der reformierten Kirche Frankreichs thätig.