Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Cicer“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 122
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Cicer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 122. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Cicer (Version vom 16.04.2021)

[122] Cicer Tourn. (Kichererbse, Kicherling, Kaffeeerbse), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, ein- oder mehrjährige, oft drüsig behaarte Kräuter mit unpaarig oder paarig gefiederten Blättern, gezahnten oder eingeschnittenen Fiedern, einzeln oder in armblütigen Trauben stehenden, weißen, blauen oder violetten Blüten und eiförmiger oder oblonger, aufgeblasener, ein- oder vielsamiger Hülse mit kugeligen oder unregelmäßig verkehrt eiförmigen Samen. Sieben Arten im Mittelmeergebiet. C. arietinum L. (gemeine Kichererbse, s. Tafel „Nahrungspflanzen III“), eine einjährige Pflanze mit aufrechtem, 20–25 cm hohem, abstehend drüsig behaartem Stengel, unpaarig gefiederten Blättern, tief und scharf gezahnten Blättchen, kleinen, einzeln stehenden, purpurnen Blüten, behaarten Hülsen und rötlichen, einem Widderkopf ähnlichen Samen. Die Kichererbse ist in Südeuropa und im Orient heimisch und wird in Nordafrika bis Ägypten, in Ostindien und China schon seit alten Zeiten vielfach kultiviert; sie verlangt ein warmes, kräftiges Sandland und gedeiht in Gegenden, wo Bohnen, Erbsen, Linsen vertrocknen. Man baut mehrere Varietäten, schwarze (welche bei uns am besten gedeihen), rote (Venuskichern), gelbe und weißgelbe (die besten). Sie kochen sich weicher als Bohnen, ohne breiig zu werden, und sind wohlschmeckender als jene. In Deutschland werden sie hin und wieder als Kaffeesurrogat angebaut; sie eignen sich auch sehr gut zur Mästung des Federviehs; das Kraut wird von Pferden gern gefressen. Die Haare enthalten Oxalsäure.